![]() Tracklist: 01 Wurmerbarmend (3:37) 02 Heroin (2:40) 03 Angstbeisser (5:15) 04 Blutost (2:57) 05 Samenroh - Wird Kein Leben (4:24) 06 Heidenfeuer (5:19) 07 Deine Leiche (7:27) 08 Im Schwarzen Kreis (3:07) 09 Das Ewige Bluten-Faustrecht (4:35) 10 TonBergUrTod-Kastrazion (3:30) Gesamtspielzeit: 41:32 Minuten Veröffentlichungsjahr : 2005 Bandmitglieder: Pazzer(Vocals,Bass),S.P.Senz(Drums),Senf(Bass) Totenmond, aus meiner Sicht eine der besten deutschsprachigen Bands, veröffentlichte im Jahr 2005 ihr bis dato letzes Album und sechste Full-Lenght Album "TonBergUrtod".Totenmond sind musikalisch eher schwer einzuordnen, ich halte aber "Doomcore" für ziemlich geeignet. Jetzt ist es also passiert: Totenmond werden in die Metalcore-Schublade gesteckt. Eigentlich irgendwo auch logisch, bei ihrer musikalischen Melange irgendwo zwischen Crust, Punk, Death Metal und Core-Geballer. Nur würde man Pazzer und Co. damit gänzlich falsch einordnen, da die Musik von Totenmond mit dem was allgemein als "Metalcore" bezeichnet wird, rein gar nichts zu tun hat. Gut so, denn Totenmond rumpeln nach wie vor abstoßend, düster und mit tollen Texten durch die Gegend. Der Opener der Scheibe, Wurmerbarmend, wird von einem markerschütternden "Keine Sonne Mehr!"-Schrei engeleitet und gibt die Marschrichtung des Albums vor: Schnelles Core-Geböller wechselt sich mit doomigen,eher simplen Riffs ab. Besonders sticht der Refrain des Songs heraus, den man bereits nach einmaligen Hören sehr gut mitbellen kann. Gute Totenmond-Kost. Weiter gehts mit Heroin. Nochmal ein eher schneller Song, mit gutem Text, sticht im Kontext des Albums aber nicht sonderlich hervor. Nach den ersten beiden schnellen Knüppelsongs kommt Angstbeisser vergleichsweise doomig daher. Bei diesem Song zeigt sich meiner Meinung nach, wie gut Totenmond es verstehen, kryptische Texte ("Wir gedenken rülpsend der bärbusigen Kameradschaft") mit simplen Riffs zu verbinden und trotzdem eine absolute Gänsehautatmosphäre zu kreieren. Das erste Highlight des Albums ist dieser Song aber auf jeden Fall. Keine Verschnaufpause,weiter gehts mit Blutost. Der Song beginnt eher verhalten stampfend, im Vergleich zu Angstbeisser lässt sich ein leichter Druckabfall feststellen. Nichtsdestotrotz wird das hohe Niveau der vorherigen Songs gehalten, was sicher auch mit am Gott-Refrain und den doomigen Passagen im Mittelteil und der Tempozunahme zum Ende des Songs hin liegt. Anfangs noch eher schleppend kommt Samenroh-Wird kein Leben daher, nur um Sekunden später das Tempo umso mehr anzuziehen. Ein echter Gänsehaut-Text und der geile Genickbrecher-Part im Mittelteil machen diesen Song zum zweiten Höhepunkt dieser gelungenen Scheibe. Bei Heidenfeuer, dem einzigen Song auf dem Album ,der gänzlich ohne den krassen Gegensatz zwischen extremen Geprügel und doomiger Gänsehaut-Rifferei auskommt, regiert stattdessen der pure Doom. Was dem Song eher zu Gute kommt als schadet. Schade ist nur, dass der Anfangspart mit dem immer gleichen Riff sich doch ziemlich hinzieht(immerhin über 2 Minuten, bevor der Gesang einsetzt). Der trotz seiner Einfachheit geniale Text und die göttliche Atmosphäre dieses Songs machen in zum Besten des ganzen Albums. Punkt. Weiter gehts mit Deine Leiche. Mit fiesem Text und noch viel fieseren Tempowechseln böllert sich dieser Song locker in den grünen Bereich. Im Verlauf geht die Tendenz dann doch eher zu doomigen Strukturen hin, Zeitlupendrumming inklusive. Ein schnelles Riff leitet Im Schwarzen Kreis ein, bevor es hinab in pechschwarze Knüppelabgründe geht. Pazzer keift und bellt, das es eine Freude ist. Der Halleffekt auf dem Gesang lässt den Song noch düsterer und entrückter klingen.Die beste Wuteruption des ganzen Albums stellt Im Schwarzen Kreis dar. Mit einem simplen, aber nichtsdestotrotz genialen Riff beginnt Das Ewige Bluten-Faustrecht. Der Song steigert sich, bäumt sich im Mittelteil zuckend auf und endet in einem Refrain für die Ewigkeit. Das Ende des Songs kommt ohne schnelles Geknüppel aus und basiert auf dem Anfangs beschriebenen Riff.Ein sehr guter Song, ohne Zweifel. Nach diesem Song steht das Ende des Albums kurz bevor und ich erwartete eigentlich nichts Besonderes mehr.Aber Pustekuchen! Statt einen eher schwachen Song ans Ende des Albums zu stellen nehmen Totenmond einen der besten(Kastrazion) um das album schön düster aber weniger besinnlich, ausklingen zu lassen. Pazzer wechselt gesanglich zwischen Flüstern und abgrundtiefem Grollen. Der Song endet wie er begann. Die Gitarren werden leiser und verschwinden schließlich ganz. Zusammenfassend kann man sagen, dass Totenmond mit TonBergUrTod keinen Millimeter von ihrem konsequenten Schaffen Abstand genommen haben und daher wohl auch kaum Leute überzeugen werden können, Totenmond zu mögen, die vor diesem Album nichts mit Totenmond anfangen konnten. Dafür wird die Fanbasis umso begeisterter sein, mich eingeschlossen. Solange Totenmond mit dieser Konsequenz ihr Ding durchziehen und sich weder anbiedern noch irgendwelchen wie auch immer gearteten Trends nachlaufen, werde ich diese Band hören. TonBergUrtod stellt für mich die Krone von Totenmond´s Schaffen dar und war für meine msuikalische Entwicklung sehr wichtig.Auch wenn Totenmond keine filigranen Meister an ihren Instrumenten sind, kommt der Gitarren-Sound durchaus amtlich und sehr fett daher und knallt ordentlich rein. Auch die Drums klingen sehr gut und nicht überproduziert. Rating: 9/10 für ein Album, auf dem zumindest ich kaum Schwachpunkte entdecken kann. Anspieltipps: Angstbeisser,Heidenfeuer,TonerBergUrTod-Kastrazion |