![]() Tracklist: 01. The Fall 02. Lamentations & Ashes 03. Angels Of Veiled Bone 04. The Third Hour 05. The One And The Many 06. Charnel Spirit 07. All Souls 08. The Number Of The Word 09. Stained Glass Reflections 10. Stained Glass Revelations Meine Reviews lesen sich glaube ich immer ein wenig wie Werbung für die Band. Aber ich komme nicht umhin, nochmal eins der meiner Meinung nach besten Releases der letzten Jahre zu lobhudeln. Diesmal handelt es sich um Negative Plane's 2011er-Scheibe "Stained Glass Revelations", die mich gepackt hat wie kaum ein Black Metal-Werk seit "Salvation" von Funeral Mist oder Urfausts Debüt. Negative Plane wandeln hier auf scheinbar völlig unausgetretenen Pfaden. Keine gefälligen Norwegen-Riffs, auch keine südamerikanische Hass-Attacke, noch ein pöbliger Bastard auf Garagenband-Niveau oder gar Postrock-Geklimper, sondern schlicht schwarze, intelligente, beschwörende Musik. Ihre Kompositionen sind verschachtelt, komplex und alles andere als leichtverdaulich, mitunter progressiv. Der oft beschworene Ritual-Charakter existiert hier wirklich. Selten habe ich derartig besessene, beschwörende, ja, ekstatische Erlebnisse mit einem Album gehabt. Regelrechte Monolithen und Labyrinthe werden hier aufgebaut, teilweise einfach nur wunderschön in ihrer Einfachheit, stellenweise jedoch derartig abgründig und hässlich, dass es eine wahre Freude ist. Negative Plane erweitern diesen tödlichen Cocktail auf ihre sehr eigene und verschrobene Weise mit psychedelischen Zutaten. Das alles vor dem Hintergrund einer wirklich grandiosen Instrumentierung, vom Drummer über die Gitarristen bis zu diesem vollkommen gestörten Biest von Vokalisten verstehen alle Beteiligten ihr Handwerk. An dieser Stelle sollte man den wunderbaren analogen Sound erwähnen. Allen Instrumenten wird genügend Raum eingeräumt, der Bass pumpt wunderbar druckvoll aus dem Hintergrund, die Gitarren klingen so, wie Gitarren einfach zu klingen haben und das Drumming ist selbst in den simpelsten Momenten dermaßen effektiv in Szene gesetzt, dass das Niveau beinahe beängstigend erscheint. Vergleiche zu anderen Bands verbieten sich eigentlich. Man stelle sich Masters Hammer beim jammen mit Absu auf LSD und Valium vor und kommt ungefähr ran. Das Bemerkenswerteste an diesem Album scheint mir die völlige Eigenständigkeit zu sein. Negative Plane haben sich ein eigenes musikalisches Universum geschaffen, gehen einen völlig eigenen Weg und haben mit "Stained Glass Revelations" das Album aufgenommen, dass die totalitären Watain letztes Jahr vielleicht gern rausgehauen hätten. "Black Metal will be reborn"? Ja - definitiv, aber nicht durch Watains letzten Output. Ich möchte hier auch gar nicht weiter auf einzelne Songs oder meine Lieblingsmomente eingehen, jeder sollte dieses Meisterwerk für sich selbst entdecken und erleben. Mich langweilt es auch nach beinahe dreimonatiger Dauerrotation nicht. Ein Album für die Ewigkeit? 10/10 ( DödensEvangelium - www.ginnungagapmetal.de ) |