![]() Getragen vom Nachtwind hallen schaurige Melodien und klagende Gesänge übers Land, voll Verzweiflung künden sie von Verfall und fernen, grotesken Dimensionen. Die Toten kehren wieder mit dem Wind und liefern mit "Ich träume von Finsternis" ein intensives und finsteres Album ab, welches den Hörer mitreißt in eine Welt jenseits von Licht und Leben. Generell ist zu sagen das dem Hörer auf diesem erstklassigem Album alles geboten wird, was das Herz begehrt - von schnellem, donnerndem Schlagwerk bis hin zu ambientartigen, ruhigen Klängen. Hier wird einem eine Abwechslung und Intensivität geboten, die man oft genug vergebens sucht. Auch wenn der Einfluss Burzums an einigen Stellen recht offensichtlich wird, wirken die Toten zu keiner Zeit wie ein Plagiat sondern behalten stets ihre eigene, individuelle Note bei. Eingeleitet wird das Album von einem gespenstischen Gesang, welcher den Hörer ohne großen Umschweifen mit der morbiden Atmosphäre vertraut macht und düstere Bilder vor dem inneren Auge des Hörers entstehen lässt. Der nächste Titel, "Morar: Ich träume von Finsternis", beginnt mit einem rasenden und aggressivem Gitarrenspiel und Schlagwerk, welches von besagten klagenden Gesängen begleitet wird und endet langsam und schleppend, doch nicht weniger mitreißend. Die schlichtweg geniale Melodie und das kraftvolle Schlagwerk machen dieses Lied, meiner Meinung nach, zu einem der stärksten Lieder dieses Albums. Die Titel "Herbst I" und "Ritual: Mittsommerende" knüpfen dort an, wo "Morar: Ich träume von Finsternis" aufhörte und führen die düstere und verzweifelte Stimmung des Albums fort. Langsam geleitet das Mittsommerende den Hörer nun zu "Illum Opportet Crescere, Me Autem Minui", meinem persönlichen Favoriten auf "Ich träume von Finsternis". Das Lied beginnt mit recht minimalistischem Dark Ambient um nach etwa zweieinhalb Minuten einer Gitarrenmelodie zu weichen. Dazu beginnt eine gequälte Stimme die ersten Zeilen des Textes zu krächzen und zu flüstern, während die Gitarren sich langsam aber sicher immer mehr in den Vordergrund drängen. "Illum Opportet Crescere, Me Autem Minui" zeichnet sich vor allem durch das perfekte harmonieren von Gitarre und Keyboard aus und ist für mich persönlich das intensivste und atmosphärischste Stück dieser CD. Es endet wie es begann und leitet so zu den beiden letzten Herbst-Stücken, "Herbst II: Wehmut" und "Herbst III: Novemberkathedralen" über. Den Abschluss macht "Chthonos", welches wiederum ein eher Black Metal lastiges Stück ist. Alles in Allem ist zu sagen, das es Die Toten Kehren Wieder Mit Dem Wind mit "Ich träume von Finsternis" gelingt, mehrere musikalische Einflüsse geschickt in einem Album zu vereinen und eine intensive und düstere Atmosphäre zu erzeugen und sich so von dem elendigem Black Metal Einheitsbrei der heutigen Tage abzuheben. Das Album kommt in einer ästhetischen A5 Papp-Hülle samt Texte. Daher kann ich es jedem, der es noch nicht getan hat, nur ans Herz legen, sich dieses Album zu zu legen. Es lohnt sich, von der ersten bis zur letzten Sekunde. ( Fenris - www.ginnungagapmetal.de ) |