[Interview] Andreas Gruber (Schriftsteller)

Andreas Gruber wurde 1968 in Wien geboren. Mittlerweile kann der Autor auf sechs Romane und vier Anthologien zurückblicken, und ist unter anderem dreifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des deutschen Phantastikpreises, zuletzt mit seinen Romanen "Der Judas-Schrein" und "Das Eulentor".

Neben persönlichem Interesse an Grubers Werken, war es wieder mal die Musik, die zu diesem Interview führte. Der Musikgeschmack des Autors liegt zu einem großen Teil im Hardrock und Metalbereich - infolgedessen hat es nicht lange gedauert, bis ein Interview zustande kam, indem sowohl Andreas Grubers Bücher, als auch seine musikalischen Vorlieben behandelt werden.






Julian: Hallo Andreas! Wie geht es dir und was steht momentan an?


Andreas Gruber: Mir geht es prächtig, wie bisher fast immer im Leben. Was steht an? Als nächstes erscheint der Thriller „Todesfrist“ am 25. Juli 2012 im Buchclub Bertelsmann, und im März 2013 dann als Taschenbuch im Goldmann-Verlag. Zurzeit arbeite ich am nächsten Thriller, der etwa zur Hälfte fertig ist.


Julian: Mit mittlerweile 6 Romanen, mehreren Bänden mit Kurzgeschichten und etlichen Auszeichnungen kannst du auf eine beachtliche Autorenkarriere zurückblicken. Wann und wie hast du angefangen zu schreiben, und wann war der Zeitpunkt an dem du gemerkt hast, dass das ganze vielleicht mehr ist als nur ein Hobby?


Andreas Gruber: Das Schreiben von Horror-Kurzgeschichten hat im Jahr 1997 begonnen. Damals veröffentlichte ich nur in so genannten Fanzines und erfüllte mir damit einen Jugendtraum, denn ich wollte schon als Jugendlicher schriftstellerisch tätig werden. Seitdem habe ich neben meinem Teilzeit-Job als Controller ständig geschrieben, zunächst Kurzgeschichten, später Romane. Ich habe zwar den Horror-Roman „Der Judas-Schrein“ und die beiden Psychothriller „Schwarze Dame“ und „Die Engelsmühle“ bei Festa veröffentlicht, einem mittelgroßen Verlag, doch zu dem Zeitpunkt war ich immer noch semi-professionell unterwegs, wie es so schön heißt. Erst als mich vor fünf Jahren die Literaturagentur Hocke in München unter Vertrag nahm, öffneten sich mir die Tore zu den großen Publikumsverlagen. Aber selbst da dauerte es noch eine gewisse Zeit, bis ich meine – ich sag mal so – brutalen und düsteren Romane unterbrachte. Das war dann auch der Zeitpunkt, als ich merkte, dass die Schreiberei sich von einem Hobby zu einem zweiten Beruf entwickelt hatte.


Julian: Ich stelle es mir ziemlich schwierig vor, erstmal einen Anfang für einen Roman oder eine Kurzgeschichte zu finden. Nicht nur, erstmal die Ideen zu haben, sondern diese dann auch noch zu ordnen und zu Papier zu bringen. Wie läuft das bei dir ab? Setzt du dich morgens an den PC und weißt direkt, was und wie du etwas schreiben willst, oder hast du dir auch schon mal die Zähne an etwas ausgebissen?


Andreas Gruber: Nehmen wir zum Vergleich den Heavy Metal: Auch Gitarristen, Bassisten und Drummer müssen Noten lesen können und ihr Instrument beherrschen. Natürlich experimentieren sie im Proberaum herum, aber dann werden Songs komponiert und niedergeschrieben. Bis schließlich ein Album im Tonstudio aufgenommen wird, vergehen Monate, wenn nicht sogar Jahre. Musik bedeutet Handwerk. Ähnlich ist es auch beim Schreiben.
Mehrere Ideen und Konzepte fließen in ein so genanntes Exposé, das ist eine in Kapitel unterteilte Inhaltsangabe des Romans. Die Charaktere werden mit einem Hintergrund ausgestattet, erste Schlüssel-Dialoge werden geschrieben, und dann muss die Exposition festgelegt werden, d.h. an welcher Stelle des Romans werden dem Leser welche Informationen gegeben – und zwar so, dass er es nicht merkt. Hilfreich dabei sind mir Excel-Tabellen, mit denen ich den Roman, die Handlung und die Zeitlinie, in der die Geschichte abläuft, entwickle.
Wenn ich dann mit dem Schreiben der ersten Kapitel beginne und mich morgens an den PC setze, weiß ich natürlich schon, was ich wie schreiben muss. Da aber nach wie vor Vieles aus dem Bauch entsteht, gibt es schon mal Szenen, an denen ich mir – wie du sagst – die Zähne ausbeiße. Am besten an einer anderen Stelle des Buches weiterarbeiten, und die problematischen Stellen eine Weile ruhen lassen. Oft ergeben sich dann ganz einfache Lösungen.



Julian: Des öfteren wurden Parallelen zwischen deinen Werken, und denen von H.P. Lovecraft gezogen, was dir selbst aber nie so ganz bewusst war, wie ich einem anderen Interview nachlesen konnte. Hatte Lovecraft jemals einen Einfluss auf deine Arbeit? Oder direkt noch mal anders gefragt, welche Autoren haben dich beeinflusst?


Andreas Gruber: Als ich die ersten lovecraft-ähnlichen Stories schrieb, hatte ich von Lovecraft tatsächlich noch nichts gelesen. Doch Filme wie John Carpenters „Das Ding“ oder „Die Mächte des Wahnsinns“ oder Wolfgang Hohlbeins Buchreihe „Der Hexer“ hatten mich inspiriert und indirekt auf die Lovecraft-Schiene gebracht. Später habe ich dann natürlich etwas von Lovecraft gelesen und war fasziniert, wie genial er den Schrecken sehr langsam und subtil in seine Geschichten einfließen ließ. Beeinflusst haben mich vor allem die Larry Brent-Heftromane von Dan Shocker, die Mark Brandis Science-Fiction-Buchreihe und die Western von G.F. Unger, die ich in meiner Kindheit und Jugend gelesen habe. Damit bin ich groß geworden. Später beeinflussten mich die Romane von Stephen King, Dean R. Koontz, David Morrell, Joe R. Lansdale und Dennis Lehane. Vor einigen Jahren habe ich Charles Bukowski für mich entdeckt.


Julian: Die Kurzgeschichte "Duke Manór" ist wohl mit einer der Gründe, weshalb dein Stil des öfteren mit Lovecraft verglichen wird. Ich selbst finde die unheimliche und düstere Atmosphäre in der Geschichte faszinierend - wie kamst du auf diese Story?


Andreas Gruber: Gerade „Duke Manór“ ist eine der ältesten Stories, die ich 1997 geschrieben und für meinen ersten Horror-Erzählband „Der fünfte Erzengel“ im Jahr 2000 überarbeitet hatte. Mich faszinierten schon immer Spukhaus-Erzählungen, und noch heute sehe ich gern Filme wie „Amityville Horror“, „Das Haus an der Friedhofsmauer“, „Tanz der Totenköpfe“ oder den Klassiker „Bis das Blut gefriert“. Woher ich die Idee mit dem sich verändernden Brief oder den Tentakeln im Nebelkeller hatte, weiß ich heute nicht mehr. Aber solche Dinge kommen mir ständig in den Sinn.


Julian: Ich würde ganz gerne noch auf deinen ersten Roman „Der Judas-Schrein“ genauer eingehen - wie real ist Grein am Gebirge? Sind die Eigenschaften des Dorfes, die du in dem Buch beschreibst (wie beispielsweise die hohe Inzuchtrate oder die daraus resultierenden häufigen Körperdeformierungen) an einen realen Ort angelehnt? Wie viel Realität und wie viel Fantasie stecken in "Grein"?


Andreas Gruber: „Grein am Gebirge“ ist der Name eines fiktiven Dorfes. Aber die im Roman geschilderten Erlebnisse des Kripoermittlerteams rund um Alexander Körner in Grein sind sehr eng an die Realität angelehnt. Ich bin zwar in Wien aufgewachsen, aber es gibt in Niederösterreich einen verschlafenen Ort zwischen den Bergen, in dem ich einige Jahre mit meiner ersten Frau gelebt hatte. Dort wird man als Wiener wie ein Aussätziger behandelt, konkret gesagt, von der Hand voll Familien, die dort hausen. Es ging sogar soweit, dass mich die Bewohner nach meiner Scheidung aus dem Ort haben wollten. Den Gefallen tat ich ihnen aber nicht! Stattdessen schrieb ich „Der Judas-Schrein“. Vieles meiner eigenen Erfahrung steckt in dem Roman, aber natürlich etwas überspitzt – schließlich ist es ein Horror-Roman. Mittlerweile lebe ich aber mit meiner zweiten Frau seit neun Jahren in einer anderen Gegend in einem netten Ort, wo es freundlicher zugeht und wo die Menschen auch intelligenter und toleranter sind. Die sind sogar stolz darauf, dass ein Schriftsteller in ihrem Dorf wohnt.




Andreas Gruber bei einer Lesung auf einer Comics- und Games Convention - mit einer Hommage an Sam Neill in Carpenters "Mächte des Wahnsinns".



Julian: Was mir an dem Buch besonders gefällt, ist der immer wiederkehrende Bezug zur Geschichte des Ortes, und die ständige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Rührt das ganze von deinem persönlichen Interesse an Geschichte? Hast du Recherchen betrieben und/oder dich an irgendwelchen Sagen orientiert, um die Geschichte von Grein lebendig werden zu lassen?


Andreas Gruber: Mein Interesse an Geschichte ist nicht sonderlich groß. Wenn ich Rückblenden oder historische Szenen in einem Roman einbaue, dann deshalb, weil mich ein bestimmtes Detail fasziniert. Im Fall von „Der Judas-Schrein“ war das die bigotte scheinheilige Religiosität des geisteskranken Dorfpfarrers, die dunkle, schreckliche Nazi-Vergangenheit des Ortes und teilweise die Türkenbelagerung von 1529.
In dem Thriller „Schwarze Dame“, der in Prag spielt, habe ich beispielsweise die Sage des Golem, und in dem Thriller „Die Engelsmühle“, der in Wien spielt, die Pestseuchen und Sagen Wiens verarbeitet. Beide Romane spielen jedoch in der Gegenwart.



Julian: Brauchst du ein bestimmtes Umfeld oder bestimmte Voraussetzungen, um derartige Romane zu verfassen, oder funktioniert so etwas auch vormittags bei Sonnenschein und einer Tasse Café?


Andreas Gruber: Mein Schreibbüro in dem Haus, wo meine Frau und ich mit Familie und vier Katzen wohnen, zeigt mit dem Balkon nach Norden auf Hügel, Äcker und Wälder. Da fällt nicht viel Sonne rein. Die Tasse Café stimmt aber schon, regelmäßig gemeinsam mit Kuchen, Keksen oder Schokolade. Jetzt im Moment, da ich das Interview beantworte, regnet es gewaltig. Am liebsten ist mir beim Schreiben Ruhe. Meine Frau weiß das, und lässt mich machen. Aber hin und wieder schreit sie nach mir, wenn eine Katze wieder mal eine Maus durch die Klappe ins Haus bringt, und ich runterlaufen muss, um die Maus, die sich hinter den Schränken versteckt, zu retten.


Julian: Dein neuester Roman trägt den Titel „Rachesommer“ - ich selbst habe ihn noch nicht gelesen, könntest du uns grob erzählen, was mich und andere Leser erwartet?


Andreas Gruber: In „Rachesommer“ geht es darum, dass der ältere Kripoermittler Walter Pulaski dahinter kommt, dass in mehreren psychiatrischen Anstalten Deutschlands Jugendliche starben und deren Tod als Unfall vertuscht wurde. Bei seinen Recherchen, die ihn nach Hamburg, Cuxhaven und an die Nordsee führen, trifft er auf die junge Wiener Anwältin Evelyn Meyers. Die kam dahinter, dass mehrere ihrer älteren Klienten ebenfalls unter mysteriösen Umständen zu Tode kamen. Die beiden kommen dahinter, dass ihre Fälle miteinander zu tun haben … und die Spur führt zu einem Schiff namens „Friedberg“, das das letzte Mal vor zehn Jahren ausgelaufen ist.
Was soll ich noch über den Roman erzählen? Die Sterbensrate ist sehr hoch!



Julian: Kommen wir nun mal zur "musikalischen Seite" des Interviews - auf deiner Homepage kann man deutlich erkennen, dass du ein großer Fan von Hardrock und Metal bist. Was zu unserem Webzine ja ganz gut passt! Wie bist du zu diesem Stil gekommen und was waren deine Anfänge?


Andreas Gruber: Bei meiner ersten Bekanntschaft mit Hard Rock war ich etwa zehn Jahre alt. Damals hörte ich zufällig im Radio den Song „Lazy“ von dem Deep Purple Live-Album „Made in Japan“. Ich weiß nicht warum, aber als ich die Riffs und Gitarrensoli hörte, wusste ich: Das ist es! Ein Jahr später lief „Hells Bells“ von AC/DC im Radio und 1980 kaufte ich mir mit zwölf Jahren meine erste Schallplatte: „Back in Black“. Von da war es dann nur noch ein kurzer Schritt zu „Stained Class“ von Judas Priest, „Strong Arm of the Law“ von Saxon, „No Sleep ´Til Hammersmith“ von Motörhead und „The Number of the Beast“ von Iron Maiden. Alles Geld wurde in Schallplatten investiert.
1983 und 1984 wurde dann der Speed Metal erfunden, das Magazin „Metal Hammer“ kam auf den Markt, was wie eine Bibel für mich war. Anthrax, Megadeth, Metallica, Slayer und Overkill waren meine neuen Helden. Damals schossen auch bundesdeutsche Bands aus dem Boden wie Helloween, Destruction, Running Wild, Grave Digger, Kreator, Tankard oder Sodom – und so nahm alles seinen Lauf.



Julian: Wenn du die Musik die damals in deiner Jugendzeit präsent war mit der heutigen "Radio Musik" vergleichen müsstest - wie wäre dein Urteil? Was hat sich verändert, verbessert oder verschlechtert?


Andreas Gruber: Damals liefen im Radio durchaus harte Sachen wie Joan Jett, Billy Squier, Suzi Quatro, Status Quo, Billy Idol und Adam and the Ants. In den 90er Jahren wurde es dann schrecklich. Sobald man da das Radio anmachte, wurde einem Übel. Disco-Musik, einfallsloses Synthiegeplänkel, Boy Groups oder entsetzliches Gejammer von Whitney Houston. Aber seit etwa 2001 ist die Musik im Radio wieder hörbar geworden. Bands wie Roxette, Oasis, Bryan Adams, Red Hot Chili Peppers, Alanis Morisette, Corrs, Cranberries oder Pink gefallen mir auch und machen das Radioprogramm wieder erträglich. Was sich verbessert hat, ist definitiv, dass sich ständig neue Musikgenres und Subgenres entwickeln. Das finde ich gut. Manches davon wie die Söhne Mannheims brauche ich nicht unbedingt zum Überleben, aber Sachen wie Adele, Dusty oder Amy Winehouse finde ich sehr cool – Gott hab sie selig!


Julian: Gibt es Verbindungen zwischen Musik und deinen Büchern? Kam es zum Beispiel schon mal vor, dass ein bestimmtes Lied, ein bestimmtes Cover o.ä. dich zu einer Story inspiriert hat?


Andreas Gruber: Obwohl ich extrem viel Musik höre – ich besitze z.Zt. über 3.100 Hard Rock und Heavy Metal CDs – und ich fast täglich schreibe, gibt es diese Verbindung merkwürdigerweise nicht. Ich weiß nicht, woran das liegt. Musikhören ist Entspannung und reines Hobby – Schreiben ist harte Arbeit. Vielleicht ist das der Grund, warum ich beides unbewusst trenne. Bloß zweimal hat mich ein Song zu einer Story inspiriert. Ein Song von Motörhead, bei dem Lemmy immer singt „one more fuckin´time“ zu einer düsteren Dark Fantasy Novelle, und der Judas Priest Song „One on One“ zu einer Horror-Story in meiner Sammlung „Ghost Writer“.


Julian: Ich finde beispielsweise das Cover von Iron Maidens "Fear of the Dark" oder "Killers" ziemlich stimmig für manche deiner Geschichten, findest du nicht auch?


Andreas Gruber: Ich stimme dir zu, und danke für den Vergleich. Ebenso gut finde ich, würden die Covers von King Diamond zu meinen Stories passen, wie etwa „Abigail“, „Them“ oder „The Graveyard“. Ich bin übrigens ein großer King Diamond und Mercyful Fate Fan.


Julian: Bist du ein regelmäßiger Konzertgänger? Wenn ja, was waren bisher deine besten Konzerterlebnisse?


Andreas Gruber: Ein- oder zweimal im Jahr besuche ich ein Konzert, mit Ohrstöpsel – wie es sich gehört in meinem Alter. Kleinere Bühnen oder Clubs sind mir lieber als Mega-Events in der Stadthalle oder auf einem Festival-Gelände.
Sehr gut gefallen hat mir die gemeinsame Tournee der Metalcore-Bands Terror, Madball, Walls of Jericho und Sick of it all. Bei der „Wall of Death“ habe ich natürlich nicht mitgemacht – ich bin ja nicht lebensmüde.
Als besonders tolles Konzert hatte ich in Erinnerung die Re-Union-Tour von den Ärzten im Jahr 1993 in einem Zelt in Wien und H-Bockx bei einem Open Air in Wiener Neustadt.
Auch ewig in Erinnerung wird mir ein Manowar Konzert bleiben, das nach etwa einer halben Stunde abgebrochen werden musste, weil der Sänger dem Publikum drohte, er würde das Konzert abbrechen, wenn noch mal ein einziger Bierbecher auf die Bühne fliegt. Kurz darauf flogen Dutzende volle Bierbecher auf ihn drauf.



Julian: Bei deinen Favoriten konnte ich auch mehrmals AC/DC ausmachen - hattest du schon mal die Gelegenheit sie live zu sehen? Ich habe es leider noch nie geschafft.


Andreas Gruber: AC/DC waren einmal in Österreich, aber da ***grmblfix*** hatte ich keine Zeit. Aber ich habe mal eine sensationelle AC/DC Coverband bei einem Bergfest in meinem Heimatdorf gesehen. Da war Stimmung! Die haben alle großen Songs aus der Bon Scott und Brian Johnson Ära perfekt nachgesungen und nachgespielt. Der Gitarrist sah sogar aus wie Angus Young. Manchmal rede ich mir ein, er war es tatsächlich.


Julian: Gibt es eine Band, die du unbedingt noch live sehen möchtest?


Andreas Gruber: Ja, eine Menge. King Diamond und Alice Cooper würde ich gern einmal live erleben, schon allein wegen der Bühnenshow. Dann würde ich gern als großer Overkill-Fan Overkill noch einmal sehen – die sah ich zuletzt 1987, da waren sie noch junge Burschen und spielten gemeinsam mit Helloween in einem Wiener Club mit circa 200 Besuchern.
Gern würde ich außerdem einmal sehen Pro-Pain, Annihilator, Death Angel oder die Frankenstein Drag Queens. Leider habe ich Venom nie live gesehen. Die Live-Mitschnitte aus den späten 80er Jahren sind sensationell und unterhaltsam zugleich.



Julian: Welches Lied würdest du jeweils zu folgenden Situation hören:


- Autofahrt auf einer verlassenen Landstraße:
Andreas Gruber: „On the Road again“ von Canned Heat.


- An einem eiskalten Wintermorgen beim Frühstück:
Andreas Gruber: „Trapped under Ice“ von Metallica.


- Ein paar Bier mit Freunden in der Kneipe trinken:
Andreas Gruber: Da gibt es eigentlich nur eines: AC/DC – egal welcher Song.


Julian: Spielst du selbst ein Instrument oder bist/warst in einer Band aktiv?


Andreas Gruber: Ich spiele seit 1983 Schlagzeug. Hatte mir damals vom Geld eines zweimonatigen Ferienjobs ein Set gekauft. Jahre später habe ich ein zweites gebrauchtes Schlagzeug dazugekauft und es so zusammengestellt, dass ich einen Double-Bass hatte. Ich hatte mit Schulfreunden damals eine Band gegründet. Wir hießen „Acid Steel“. Dann kam jedoch die US-Band „Agent Steel“ raus, und wir benannten uns sicherheitshalber um in „Decibel“. Vor Publikum sind wir allerdings nie aufgetreten, wir haben bloß im Keller im Haus meiner Eltern geprobt. Und als Beweis gibt es eine Musikkassette mit etwa dreißig Songs, von Hard Rock bis Speed Metal. Allerdings konnte niemand von uns Gitarrensolis spielen. Und da niemand singen wollte, musste ich als Drummer singen. Wie bei Exciter. Es war schrecklich!


Julian: Auf deiner Homepage bekommt man ja schon eine umfangreichen Blick über deine Lieblingsalben - Welche Scheiben hörst du dir momentan am häufigsten an?


Andreas Gruber: Im Moment höre ich die Mark Brandis Science-Fiction Hörspiele, die extrem unterhaltsam, spannend und gut produziert sind. Danach warten bereits die neuen Alben von Venom, Wednesday 13 und Chrome Divison darauf, dass ich sie endlich anspiele.


Julian: Gut, Andreas! Somit kommen wir auch schon zum Ende. Ich bedanke mich vielmals für deine Zeit! War auf jeden Fall eine interessante Erfahrung für uns, dich zu interviewen, sowohl als Schriftsteller, als auch als Metalfan. Die letzten Worte gehören dir!


Andreas Gruber: Zwei Sachen: Das Interview hat mir riesigen Spaß gemacht, vielen Dank dafür, und Ronnie James Dio hatte die beste Hard Rock Stimme aller Zeiten – Gott hab ihn selig!
Bang your head, Motherfuckers!







( Thyrm - www.ginnungagapmetal.de )
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