Es war wieder soweit – nach einem Jahr Festivalabstinenz fuhr ich zum
17. Party.San Metal Open Air. Diesmal ging es aber nicht nach Bad
Berka/Tiefengruben sondern nach Schlotheim. Leider wurde die Fahrt eine Geduldsprobe, denn das PSOA war nicht genügend ausgeschildert und gesperrte Straßen und Umleitungen erschwerten die Anreise. Nachdem man endlich angekommen war und die Zelte standen wurde erstmal angestoßen und das neue Gelände begutachtet. Ich fragte mich als erstes, wo denn die ganzen Dixis sind, und musste feststellen, dass es bei uns nur „Shit+Shower“ gab. Für 50Cent konnte man dann 10-20min. anstehen, um sein Geschäft zu verrichten... Nachdem Bändchen erhalt ging es erstmal aufs Gelände und man musste gleich feststellen, dass auf der Bühne heute keine Bands spielen... ![]() So starken Wind hatte selbst das Bühnendach nicht ausgehalten. Somit spielten die Bands am Donnerstag im Zelt, was man wirklich nur noch als Notlösung betrachten konnte, aber es war ja eine Ausnahmesituation. Deswegen schlenderte ich bei den ersten Bands auf dem Festivalgelände herum, um vielleicht ein paar Schnäppchen zu ergattern. ![]() Zu NEGURA BUNGET war ich rechtzeitig wieder im Festivalzelt um die atmosphärischen Rumänen anzuhören. Leider reichen für eine Band, deren Lieder über die 10min gehen keine 45min. aus und deshalb spielten NEGURA BUNGET auch nur gefühlte 3 Lieder was ich etwas schade und enttäuschend fand. ![]() Anschließend spielten die Black Metaller von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT. Für mich der erste Höhepunkt. Die kreischende Frontfrau lieferte eine gute Show ab und die Setlist war ebenfalls in Ordnung gewesen. ![]() Zu DECAPITATED füllte sich das Zelt immer mehr und langsam hätte es auch Kondenswasser von der Zeltdecke regnen können. Die Polen heizten den Leuten ganz schön ein und ballerten ein Lied nach dem anderen auf die Fans los. Leider kam die Stimme für mich nicht so gut rüber, aber trotzdem war es ein Highlight. ![]() Danach musste man nur noch aus dem Zelt, um frische Luft zu schnappen und sich erholen. Deshalb verpasste ich TRIPTYKON und trank lieber noch ein paar Bierchen und legte mich, erschöpft von Anreise und Headbangen, schlafen. Am Freitag ging es für mich schon früh los, da TRUPPENSTURM schon 14:00Uhr spielten. Die Aachener kamen mir, wie einige andere, auch etwas verloren auf der großen Bühne vor. Durch ein starkes Intro machten sie aber ordentlich auf sich aufmerksam und was danach folgte, war feiner War-Metal. Mit gutem Geknüppel zerlegten sie den einen oder anderen Kater vom Vorabend. ![]() Danach ging es mit URGEHAL weiter und der Sänger war mal nicht angetrunken und konnte noch stehen, was aber wahrscheinlich an der Uhrzeit lag. URGEHAL spielten mal eine andere Setlist als sonst, deshalb fehlten leider Lieder wie „Antireligios“. Doch Herr Nefas machte sehr amüsante Ansagen was es leichter zu verschmerzen machte. ![]() SKELETONWITCH und DESULTORY mussten dann aber meinen Grundbedürfnissen weichen. Auf ABSU hatte ich mich im Vorfeld sehr gefreut, aber irgendwie wollte der Funke nicht wirklich überspringen. Die Amerikaner verstanden ihr Handwerk, aber irgendwie entsprach es nicht meinen Erwartungen. Dazu muss man sagen, dass der Sound auch nicht der Beste war. ![]() Mit PRIMORDIAL ging es weiter und leider damit auch der „gute“ Sound. Die Iren überzeugten nicht wirklich, ich habe sie auch schon besser gesehen. ![]() MELECHESH sah ich mir von weitem im sitzen an und das war auch besser so. Nachdem ich mich ausgeruht hatte spielten BELPHEGOR und ich dachte der Sound wird immer schlimmer. Man konnte die Lieder erst nach paar Minuten erraten. BELPHEGOR lieferten eine so einstudierte Show ab, wie ich sie noch nie gesehen habe, was amüsant und enttäuschend zugleich war. Höhepunkt war aber bei Bondage Zombie die nackte, tanzende Frau. ![]() 1349 betraten nun die Bühne und lieferten einen verdammt geilen Auftritt ab! Recht guter Sound, perfektes Bühnenlicht und feine Liedauswahl. Dass Frost nicht hinter dem Schlagzeug saß wunderte mich zwar, aber vielleicht hatte er sich auch einfach nur die Haare abgeschnitten... Die Norweger waren bis dahin die beste Band des Festivals. ![]() Pünktlich zu ENSIFERUM fing es an zu regnen und alle strömten ins Festivalzelt. Zu MORBID ANGEL ließ der Regen nach und man traute sich wieder nach draußen, doch nach den ersten Liedern ging es wieder los bis spät in die Nacht. Das hieß für mich nur eins...Prost! ![]() Vollkommen verkatert kreiste mein Kopf schon wieder am nächsten Morgen, denn CLITEATER waren an der Reihe. Einfach nur großartig und bei Milf-Hunter war keiner mehr zu halten. ![]() WITCHBURNER kamen etwas nervös rüber und der Sänger machte recht lustige Ansagen. PANZERCHRIST hörte ich mir aus der Entfernung an, denn erstmal musste ich etwas Essen, um den Tag zu überstehen. Die Dänen gingen aber gut ins Ohr genau wie die nachfolgenden Niederländer von HEIDEVOLK. Perfekt für die ersten Bierchen! ![]() Anschließend gab es die erste Aufregung, denn anstatt EXHUMED spielten nun TAAKE, weil die Amerikaner nach Bad Berka gefahren sind und deshalb erst später kamen. TAAKE wollte ich unbedingt sehen und war froh, dass ich auf dem Festivalgelände geblieben bin. Die Norweger spielten eine geile Setlist und Hoest ging richtig ab. Nachdem sie vor 4 Jahren vom Billing genommen wurden, durften sie nun wieder ran und das war auch richtig so! Leider machten sich das Saufgelage, die Nackenschmerzen und die drückende Hitze nun stark bemerkbar, dass ich es nicht so genießen konnte. Trotzdem waren TAAKE Live eine Macht. ![]() EXHUMED knüppelten danach alles nieder, doch manch einer war sauer das nicht TAAKE auf der Bühne stand. ![]() Ich konnte gleich weiter stehen bleiben, denn NACHTMYSTIUM absolvierten nun einen ihrer seltenen Deutschlandauftritte. Für mich die Überraschung! Live kamen die Lieder so was von gut rüber, dass man einfach nicht ruhig halten konnte. Wahnsinn! Wer das verpasst hat ist selber Schuld! ![]() HAIL OF BULLETS hörte ich von weitem, denn man musste sich mal wieder stärken. Pünktlich zum Sonnenuntergang betraten WATAIN die Bühne. Was für eine Show! Einfach nur der Hammer! Super Liedauswahl, perfekte Feuershow und geile Atmosphäre bei fast Vollmond. WATAIN hatten sich zum Auftritt 2006 stark gesteigert und deshalb war ein volles Gelände die Folge. ![]() Danach waren die Death Metaller von MORGOTH an der Reihe. Der Sänger war so was von besoffen und deshalb musste man über die Ansagen schon lachen: “Wir sind Morgoth, was seid ihr?“ Dies wiederholte sich dann ungefähr 20mal. Leider war der Sound so was von laut, dass man denken musste, dass Bad Berka auch was hören sollte... Danach setze wieder der Regen ein und ich ließ ENSLAVED und AT THE GATES sausen und machte mich auf die Heimreise. Als ich im Auto saß war ich doch froh darüber, denn es goss aus Eimern. Abschließend kann man sagen, dass es ein gelungenes Festival war, aber das gewisse etwas hat gefehlt. Vielleicht lag es an der neuen Location, aber ich möchte dieser gerne eine Chance geben, auch wenn ich die Wiese in Bad Berka liebe. Trotz dessen war ich froh alte Freunde wieder zu treffen und der Spaß sollte im Mittelpunkt stehen. Festivalkritik: + Gelände + Bands + Helfer & Security + Bierpreise & Schwarzbier - viel zu wenig (kostenlose) Dixis - Sound - keine Ausschilderung Wenn alles drum herum stimmt komme ich nächstes Jahr gerne wieder! ( Heimdall - www.ginnungagapmetal.de ) |